Überall verabschiedeten sich die Eltern von ihren Kindern und es gab ein großes Gedränge um die Busse herum. Aufgeregt wurden Pläne, Vorstellungen aber auch Ängste ausgetauscht. Wir wurden klassenweise auf zwei Busse aufgeteilt und suchten unsere Sitzplätze aus. Es lag Vorfreude in der Luft! Wir konnten es kaum erwarten, endlich loszufahren.
Um Mitternacht machten wir die erste Pause und danach sollten sich alle für den bevorstehenden Tag ausruhen. Daraus wurde natürlich nichts und wir quatschten fast die ganze Nacht durch. Als der Fürstenhof um ca. 6 Uhr erreicht wurde, waren die Lehrer sichtlich erleichtert, endlich die Busfahrt überstanden zu haben. Die Schüler stürmten aufgeregt in ihre Zimmer, um zu schauen, wo sie die nächsten Nächte verbringen würden. Als die Räume fürs erste bezogen waren, trafen sich alle im Speisesaal, wo einige Ansagen über den bevorstehenden Tag gemacht wurden. Danach gab es ein herzhaftes Frühstück, das unter anderem aus frischen Brötchen und einer Auswahl von Müslis bestand. Dann wurden die Skisachen angezogen und es ging mit dem Bus zur Piste.
Dort angekommen wurden alle Skifahrer in Gruppen aufgeteilt und die Anfänger trafen sich am unteren Ende der blauen Piste. Hier gab es eine kurze Einführung darüber, wie man in die Skier reinkommt und sich damit fortbewegt. Gespannt hörten die Anfänger ihren Skilehrern zu und freuten sich schon auf diesen, bestimmt toll werdenden Tag im Schnee. Dann wurden die ersten Übungen gemacht, also z.B. das Drehen im Kreis, das Berghochlaufen oder auch ein paar Fallübungen. Zuerst sah alles noch relativ wackelig aus, aber nach einiger Zeit bekamen wir mehr Selbstbewusstsein und es funktionierte immer besser. Als diese Übungen erfolgreich gemeistert wurden, ging es an den „Zauberteppich", einem Fließband, das es erleichtert, den Berg ohne größere Bemühungen hinaufzukommen. Am Ende des ersten Tages konnten fast alle Anfänger sicher auf Skiern stehen und es lag eine angenehme Mischung aus Stolz, Vorfreude auf die nächsten Tage und Erleichterung in der Luft, als sich alle zum Abendessen trafen. Die Stimmung war sehr gut und die Schüler unterhielten sich über ihre Erfahrungen auf der Piste. Doch man merkte die Müdigkeit, die sich langsam auf Lehrer und Schüler ausbreitete.
Nach dem Essen bekamen wir dann endlich unsere lang ersehnten Handys zurück. Diese wurden nämlich jeden Abend eingesammelt, damit es sich auf den Pisten nicht nur um gute Videoaufnahmen, Textnachrichten oder ähnliches drehte. Das Miteinander und der Lernfortschritt sollten im Mittelpunkt stehen. Überall hörte man aufgeregte Unterhaltungen der Schüler und Schülerinnen, die erfreut mit ihren Eltern telefonierten und sie über ihre Fortschritte, Erfolge und auch ihre weiteren Pläne informierten. Die Eltern waren stolz auf ihre Kinder, freuten sich, dass alles so gut geklappt hatte und sie Spaß auf den Pisten hatten. Der nächste Tag versprach wieder aufregend zu werden.
Für die „Profis" sah die erste Zeit etwas anders aus: Die bereits erfahreneren Skifahrer fuhren gleich am ersten Tag mit dem Lift auf den Berg. Das Wetter war herrlich und die Sonne schien. Nach einer kurzen Besprechung, wie dieser Tag aussehen würde, sausten sie voller Elan die Piste hinunter. Wind pfiff ihnen um die Ohren und die Gruppe kam gut gelaunt unten an. Danach wurde der Stockeinsatz und das Carven speziell geübt. Als dies erledigt war, fuhren sie auch mal den Lehrern einzeln vor, sodass sie von ihm Feedback zu der Ausführung bekommen konnten. Schon nach kurzer Zeit waren die Technikübungen beendet und es ging an den wirklich spaßigen Teil dieses Skitages: verschiedene Tricks üben und schließlich vorführen. Zuerst versuchten sie sich während der Fahrt hinzusetzen, um jemand anderem durch die Beine zu fahren. Anfangs gab es die ein oder anderen Probleme, doch nach ein paar Versuchen schafften sie es und übten mit Begeisterung weitere Tricks, wie eine Drehung und sogar ein paar Sprünge. Bei Herr von Brockhausen kam sogar ein quietschendes Gummihuhn namens „Rüdiger" zum Einsatz, das nach gewissen Regeln in zwei Mannschaften über die Piste bergab über eine Linie transportiert werden musste. Überall hörte man das Lachen der Kinder und sie hatten eine Menge Spaß.
Mit der Gondel ging's dann auf einen weiteren Berg tiefer im Skigebiet, wo sich alle Skifahrer an einer hübschen, kleinen Hütte trafen. Hungrig stürzten sich dort alle auf ihr mitgebrachtes oder dort gekauftes Essen. Es wurde viel gelacht und rumgeblödelt. Nachdem sich die Skifahrer erholt hatten, ging es wieder auf die Piste.
Am Nachmittag gab es ein paar kleinere Zwischenfälle, wodurch eine Profigruppe eine Gondel und daraufhin auch den Bus verpasste. Erst im Nachbarort konnten sie gerade noch rechtzeitig zusteigen. Was für eine Aufregung! Aber alles in allem war es ein sehr schöner und erfolgreicher Tag auf der Piste!
Am Mittwochmorgen stand fest: Die Anfänger würden heute zum ersten Mal die rote Piste in Angriff nehmen. Vormittags verlief alles wie geplant und Erleichterung machte sich breit. Inzwischen konnte so gut wie jeder Kurven fahren, bremsen und auch sonst sicher in der „Pizza" fahren. Das Aufstehen, falls man hingefallen war, machte einigen noch zu schaffen, aber das war dennoch kein großes Übel und gut mit ein bisschen Hilfe zu meistern. Mittags trafen sich alle an der Hütte und es wurde eine erbarmungslose Schneeballschlacht veranstaltet, in die sogar einige Lehrer verwickelt waren. Danach wurde nochmal die „Rüdiger“-Piste, die ihren Namen von ein paar Schülerinnen aus der 7d bekam, da sie ebenfalls mit Herr von Brockhausen und seinem Gummihuhn Rüdiger Fangen gespielt hatten, runtergebrettert. Die letzte Abfahrt war eine etwas steilere, rote Piste. Zunächst machten sich Unbehagen und leichte Verzweiflung breit, als die Anfänger den steilen Abhang erblickten und es wurde deutlich die Abneigung zu dieser Piste gezeigt - doch es führte kein Weg an ihr vorbei. Mit gewissen Mühen und mit der Hilfe der netten Liftbetreiber kamen alle gerade noch rechtzeitig und unbeschadet in der Gondel an. Im Nachhinein schmunzelten die Schüler und Schülerinnen nur über ihre anfängliche Panik auf dieser Piste und sie bekam den Namen „Horror-Piste" zugeteilt – doch schon am nächsten Tag wurde auch diese Piste gut befahren.
Am Donnerstag fing der Tag der Wandergruppe mit einem leckeren Frühstück an. Nachdem sich alle die Bäuche vollgeschlagen hatten, gingen sie in ihre Zimmer und machten sich fertig, denn heute sollte es ins Ötzi Museum gehen. Um ca. 8:30 Uhr fuhr der Bus los. Dort angekommen, verbrachten sie über eine Stunde damit, mehr über Ötzis Leben und die Kupferzeit, in der er lebte, zu erfahren. Auch originale Fundstücke aus früherer Zeit waren zu begutachten, wie beispielsweise Pfeil und Bogen. Nachdem die Wandergruppe alles aus dem Museum gesehen hatte, gingen sie zum Mittagessen in die Stadt. Hungrig verschlangen sie ihr Essen und danach wurde noch ein bisschen gebummelt. Alle waren sich einig, dass sie einen sehr interessanten, lustigen Tag hinter sich hatten und das Ötzi Museum eines der Highlights dieser Woche war. Nur eines von mehreren Highlights, denn die Wandergruppe hatte auch sehr viel Spaß im Schwimmbad am ersten Tag, beim Rodeln und bei der wirklich einzigartigen Lamawanderung.
Insgesamt war diese Klassenfahrt ein voller Erfolg! Es wurden neue Freundschaften geschlossen, die Klassengemeinschaft gestärkt und viel gelacht. Auch wenn ein paar Skifahrer das Sprichwort „Hals- und Beinbruch“ vielleicht zu ernst genommen haben.
Herzlichen Dank an alle Betreuer Hr. von Brockhausen, Hr. Arentz, Fr. Humbert, Fr. Reinhard, Hr. Kühner, Hr. Lohmer, Hr. Steiner, Hr. Pölsterl, Fr. Wagner und Fr. Ballreich für ihr großartiges Engagement während unserer Skifreizeit. Ohne sie hätten wir nie so tolle und unvergessliche Tage gehabt!
Vielen Dank für alles!
Julia Ebert
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