Sie war vollgepackt mit beeindruckenden Experimenten unter der Leitung von Frau Dr. Flachmann, assistiert von unserem Chemielehrer Herrn Janetzki.
Die Stunde begann mit einer Art „Zaubertrick“, bei dem aus einem Kochtopf scheinbar ohne Energiezufuhr Dampf hervorstieg und ein brodelndes Geräusch zu hören war, das die meisten auf kochendes Wasser schließen ließ. Während manch einer noch auf eine „magische“ Alternative zu unseren Herden hoffte, war die Lösung des Rätsels nahe: „Einfach mal“ über die Hand kippen und schauen, ob es denn wirklich so heiß ist. Und wie sich – nach anfänglichem Zögern – herausstellte, handelte es sich doch tatsächlich gar nicht um Wasser, sondern um Stickstoff, der bereits bei -196°C verdampft, die Temperatur im Raum, schlappe 30°C reichte also aus.
Nachdem dann klar war, dass der Inhalt des Topfes nicht ziemlich heiß, sondern enorm kalt war, eröffneten sich viele neue Experimentmöglichkeiten, allen voran das Einfrieren von Alltagsgegenständen wie Blumen oder Gummis; es kam heraus, wie viel Spaß das „in-tausend-Stücke-Schlagen“ eines tiefgefrorenen Gegenstandes macht, und wie fest eine Banane nach mehrminütigem Einfrieren werden kann und sich als Hammerersatz eignet (Bild 1).
Eines der Highlights folgte danach: Das Verflüssigen und damit „Sichtbarmachen“ von Sauerstoff mithilfe des enorm kalten Stickstoffs. Zum Erstaunen aller nahm dieses als Flüssigkeit eine wunderschöne, bläuliche Farbe an (Bild 2).
Warf man dann eine angezündete Zigarette hinein, verbrannte das Ganze in einer riesigen, grellen Flamme (Bild 3). Die Wirkung in der Flüssigkeit ist also, wegen des 100 prozentigen Sauerstoffgehaltes, sehr viel größer als die an der „Luft“.
Den krönenden Abschluss lieferte dann ein Experiment auf dem Schulhof: Kochendes Wasser wurde in einen sehr kalten Behälter voller flüssigen Stickstoffs gekippt. Durch den enorm hohen Temperaturunterschied verdampfte ein großer Teil des Stickstoffs direkt in einer erschreckend großen Wolke aus Dampf, was einige Schaulustige anzog. Der restliche Stickstoff diente dann zur Abkühlung des Chemiesaals, bei sommerlichen Temperaturen zu jedermanns Freude.