Freitag, 06. März 2020

„Babygirl“ schlägt „Monkey“ — Gastvortrag in Informatik-Kursen

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14.341.564 Passwörter wurden erbeutet, als die Firma RockYou 2009 gehackt wurde. Tim Schneider – Abi-Jahrgang 2019 des LMG – hatte sie alle dabei, als er am 5. März seinen Studiengang „Cyber Security“ vorstellte.

Neben den üblichen Verdächtigen „123456“ und „password“ finden sich ganz oben in der anonymisierten, öffentlich zugänglichen RockYou-Liste auch einige ungewöhnlichere Kandidaten wie „monkey“ und „babygirl“. Besonderes letzteres scheint es beiden Schülergruppen angetan zu haben, denen Tim demonstriert, wie er das Passwort einer beliebigen WLAN-Verbindung knacken kann: In beiden Vorträgen, die Tim an diesem Tag nacheinander vor Schülern unserer Informatik-Leistungskurse und -Grundkurse hält, lässt er Schüler im Stillen ein beliebiges Passwort aus der Liste wählen, damit diese eine Hotspot-Verbindung zwischen zwei Handys damit sichern. Interessanterweise einigen sich beide Gruppen an diesem Tag unabhängig voneinander auf „babygirl“. Doch egal, für welches sie sich auch entschieden hätten: Tim kann ein solches Passwort innerhalb weniger Minuten ermitteln und sich in die WLAN-Verbindung einklinken. „Prinzipiell geht das mit jedem beliebigen Passwort“, sagt er. „Mit einem aus dieser Liste von häufig genutzten Passwörtern geht es nur schneller.“

Besonders die Schüler der Informatik-Leistungskurse, die sich im Unterricht schon intensiver mit Netzwerktechnik und Kryptologie befasst haben, stellen Tim technische Rückfragen, denn ihnen sind Begriffe wie MAC-Spoofing und Brute-Force-Attacken geläufig. Dass es im Studiengang „Cyber Security“ jedoch nicht nur auf technische Aspekte ankommt, stellt Tim mithilfe der Folien klar, die er vom Helmholtz Center for Information Security der Universität des Saarlandes mitbringt, an dem er ab April im 2. Semester studiert. „Beim Thema IT-Sicherheit denken viele sofort an den Hacker mit Kapuzenpulli“, kommentiert Tim eine der ersten Folien, die er zeigt. Das sei aber ein Zerrbild. Menschen, die im Berufsfeld IT-Sicherheit arbeiten, müssten auch in der Lage sein, mit Laien auf diesem Gebiet verständlich über das Thema zu sprechen. Kommunikative und soziale Aspekte seien deshalb ebenfalls ein wichtiger Bestandteil seines Studiums.

Dass er diese Anforderung bereits sehr gut umsetzen kann, zeigt sich spätestens in der Gesprächsrunde, die sich seinem Vortrag anschließt. Unsere Schüler erhalten von Tim Antworten sowohl auf technische Fragen als auch auf solche zur Organisation des Studiums, beruflichen Perspektiven und Partneruniversitäten im Ausland. Dabei wird klar, dass es mit der Universität des Saarlandes neben der TU Kaiserslautern, dem KIT in Karlsruhe und der TU Darmstadt eine weitere interessante akademische Einrichtung für ein Informatik-Studium in der Umgebung unserer Schule gibt. Wir danken Tim für einen interessanten und aufschlussreichen Nachmittag und freuen uns auf weitere spannende Vorträge.

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