Zwar war genau dies das Konzept meines "Offenen Ateliers" - aber war es nicht erschreckend, dass das "was man will" bei uns an der Ganztagsschule nicht selbstverständlich zu sein scheint, nicht einmal beim Malen?!
Seit Beginn des Schuljahres gibt es nun immer montags in der Mittagszeit das "Offene Atelier". Hier hat man Raum und Zeit zum Malen, Zeichnen, Arbeiten mit Ton... - und zwar, was man will. Und wer nur zum Schauen oder Quatschen kommen will, ist genauso willkommen.
Jeder - auch Lehrer und Ganztagsmitarbeiter - darf vorbeischauen, jeder kann ausdrücken, was und wie er will. Ich stehe zur Verfügung, um das Material zur Verfügung zu stellen, Hilfe oder Anregungen zu geben, vielleicht auch nur, um zuzuhören oder einfach, um den Raum zu geben.
Außerdem besteht hier die Möglichkeit, an Projekten aus dem Kunstunterricht weiter zu arbeiten. Das kann z.B. sinnvoll sein, wenn man einige Stunden verpasst hat und die verlorene Zeit aufholen will.
In den letzten Monaten haben sich hier sowohl Orientierungs- als auch Oberstufenschüler gefunden. Manche kommen alleine, manche in ihrer Clique, manche mit ihrer besten Freundin oder ihrem Freund. Es waren auch schon Lehrer da!
Einige wissen genau, was sie wollen, andere möchten sich erstmal in Ruhe umschauen oder wünschen eine Anregung. Genauso sitzt der eine dann tief versunken über seiner Bleistiftzeichnung, während es bei anderen lebhaft zugeht, wenn sie sich im Gemeinschaftswerk mit dicken Pinseln und Acrylfarbe versuchen! Manche schauen erstmal einfach nur zu.
Im Gegensatz zum normalen Kunstunterricht gilt hier: Es gibt keine schlechten Bilder!
Ein Bild ist Ausdruck eines Menschen und hat daher immer Wert und Berechtigung, völlig unkorrigiert, genau so, wie es entstanden ist.
Daher gibt es im offenen Atelier auch keine Verbesserungen - es sei denn, jemand wünscht, eine neue Technik zu lernen oder möchte den Rat eines Profis hören. Aber natürlich dürfen die Bilder gezeigt und es darf darüber gesprochen werden - schließlich ist man ja stolz auf sein Produkt! Und sollte man einmal unzufrieden sein, dann kann es richtig spannend sein, herauszufinden, woher die Unzufriedenheit rührt! Ich sammle mittlerweile sogar "nichts gewordene Bilder"... - denn die sind garantiert anders als erwartet!
Neugierig? Dann schau vorbei!
- montags von 12.30-13.15 Uhr, Kunstsaal (bk2)